Attraktives Wohnen für alle ist nicht nur eine Frage der Miete, aber auch. Natürlich ist es erstrebenswert, dass man nicht nur für die Miete arbeitet und dass man in möglichst allen Stadtteilen eine Wohnung für sich und seine Familie findet.
Leider ist dies in einer wachsenden Stadt nicht in jedem Stadtteil gegeben. Typischer Weise sind zentrumsnahe und Szeneviertel angesagter als Viertel wie Paunsdorf, Grünau und Mockau. Die letzten Lücken, die man zumeist als grüne Lücken kannte, werden zugebaut, um Wohnraum in den angesagten Vierteln zu schaffen.
Die Lösungen in meinen Augen heißen:
Bauen mit Verstand, d.h. mit möglichst viel Freiraum und Serviceangeboten in der Nähe. Nur durch mehr Wohnungen, auch geförderte, kann dem Wohnungsmangel und der Mietpreisentwicklung (soweit sie nicht schon durch die steigenden Baukosten bedingt ist) entgegen gearbeitet werden.
Verbesserung der Qualität der weniger angesagten Viertel. Serviceangebote, kulturelle Abgebote und Arbeitsplätze müssen auch in Grünau, Paunsdorf, Schönefeld und Mockau zu finden sein. Denn nicht im Neubau, sondern besonders in der Aktivierung der DDR-Neubauten und des sonstigen Altbaubestandes können wir die Möglichkeit für bezahlbaren Wohnraum für jede Geldbörse finden.
Und letztlich braucht es Arbeitsplätze, die ein Einkommen ermöglichen, dass Wohnraum trotz steigender Baupreise bezahlbar bleibt. Es braucht Unterstützung der Famililien (KITA, Hort), damit das Familieneinkommen auch ohne Stress erarbeitet werden kann.
Diese Entwicklung muss über ganz Leipzig verteilt erfolgen, damit man in Mitte auch künftig noch grüne Flächen vor Augen haben kann.